Hervorgehoben

Was ist die MINA?

#Mina – das Wuppertaler #Wandelmobil  ist ein #Expeditionsgefährt für den öffentlichen Raum, ein grünes Transportmittel für Fußgänger & Ideen. Das mobile Parklet mit Sitzbänken ist auf der Straße zu Hause. Als Handwagen ist es ein Transportmittel für Fußgänger und fällt unter die STVO (§24 , §25.2). Ohne KFZ-Zulassung (da kein Kraftfahrzeug) kann und braucht auch kein Parkschein erworben werden und zudem darf das Fahrzeug zwei Wochen an einem Ort stehen bleiben (§12.3b). Wir nehmen uns also unser #Recht auf Stadt und „besetzen“ Parkraum im wörtlichen Sinn. Denn das Kunststück, um unsere Straßen und Quartiere zu beleben, ist die Erzeugung von Aufmerksamkeit, als dem Moment, an dem wir innehalten. Und überall wo sich Menschen aufhalten und es etwas zu sehen gibt, zieht es weitere dorthin. Und so ein #Honeypot wollen wir für Wuppertal sein.

Unser Vorbild und Ideengeber ist Gerhard Wollnitz aus Stuttgart und seinem kleinen #Parkraumwunder:
https://www.youtube.com/watch?v=cCR2XR4r7Ss
https://www.facebook.com/DasKleineParkraumwunder

Auf die Straße soll die MINA im Sommer.
Sie wird uns übers Jahr z.B. bei unseren #Stadtspaziergängen begleiten.

Zukunftskunst zu Fuß

Laßt uns „einfach Losgehen“ wie Bertram Weisshaar auffordert. „Nichts führt dichter in die Welt hinein als das Gehen. Und dies kann auch vor der eigenen Haustür seinen Anfang nehmen. Eine Wanderung dort zu beginnen, scheint sogar sehr naheliegend, wortwörtlich das Nächstliegende.“

So manches was offen sichtlich ist, verschwindet im Getriebe des Alltags aus der Wahrnehmung: Seien es die in allen Straßen überquellenden Stehzeuge (oft ist fälschlicherweise von Fahr-Zeugen die Rede). Oder sei es auch der Zwergstrauch, dessen Vordringen ob seinem kriechend langsamen Wachstum nicht bemerkt wird und der eines Tages „plötzlich“ den Weg fast gänzlich überwuchert haben wird. Oder aber die tolle Aussicht vom obersten Deck eines Parkhauses, die jahrzehntelang ungesehen blieb: Es gibt viele Situationen und Gründe, um die vermeintlich bekannte Stadt von Zeit zu Zeit einmal aus ungewöhnlicher Perspektive erneut zu entdecken. Diese mitunter experimentellen Annäherungen an den Alltag reflektieren nicht ganz nebenbei auf jene sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen, innerhalb derer Planung und Gestaltung überhaupt nur stattfindet. Denn genau um diese Reflexionen geht es der Spaziergangsforschung insbesondere.

http://www.atelier-latent.de/inspiration-spaziergangswissenschaft/workshops-seminare

Diese nennt man nach Lucius Burckhardt auch „Spaziergangswissenschaft“ oder „Promenadologie“.

„So geht es der Promenadologie darum, die Umgebung wieder in die Köpfe der Menschen zurückzuholen. Hierbei dient der Spaziergang sowohl als „Instrument“ zur Erforschung unserer alltäglichen Lebensumwelt, als auch zur Vermittlung von Inhalten und Wissen. Der Spaziergang ist insbesondere geeignet, Raumeindrücke und räumliche Bezüge unmittelbar zu vermitteln, da Raum letztlich nur durch die eigene körperliche Bewegung durch denselben erfahrbar ist und etwa nur durch „rein wissenschaftliche Beschreibung“ nicht erfassbar ist.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Promenadologie

Dies ist eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Quartiersentwickung im Reallabor Stadt.

Recht auf Stadt

Inhaltlich geht die Forderung auf den französischen Soziologen Henri Lefebvre zurück, der schon in den 1960er Jahren das „Recht auf die Stadt“ als ein „Recht auf Nichtausschluss“ von den Qualitäten und Leistungen der urbanisierten Gesellschaft konzipierte. In seinem programmatischen Text „Le droit à la ville“ von 1968 beschreibt Lefebvre die kapitalistische Stadt, insbesondere ihre sozioökonomische Segregation und die damit einhergehenden Entfremdungserscheinungen wie die „Tragik der banlieusards“, die in weit vom Zentrum entfernte „Wohnghettos“ vertrieben wurden.[1] Vor diesem Hintergrund fordert er ein „Recht auf die Stadt“ als kollektive Wiederaneignung des städtischen Raums durch buchstäblich an den Rand gedrängte Gruppen.
Lefebvres Aufruf, das „Recht auf die Stadt“ einzufordern und die Stadt zu verändern, bezieht sich dabei gleichzeitig auf die Stadt als physische Form und die mit ihr in Wechselwirkung stehenden sozialen Verhältnisse und Praktiken. Gemeint sind damit alle Formen des diskursiven und instrumentellen Entwurfs künftiger städtischer Entwicklungen. Das „Recht auf die Stadt“ – so ließe sich dieses Verständnis zusammenfassen – beschränkt sich also nicht auf die konkrete Nutzung städtischer Räume, sondern umfasst ebenso den Zugang zu den politischen Debatten über die künftigen Entwicklungspfade. (…)

… das „Recht auf die Stadt“ (ist) Praxisorientierung für eine Ausrichtung sozialer Bewegungen auf eine politische Selbst- und Mitbestimmung sowie Praktiken der (Wieder-)Aneignung. Es lässt sich nicht auf konkrete Forderungen und Projekte beschränken, sondern steht für den Anspruch auf eine Repolitisierung im Sinne einer öffentlichen Verhandlung über Dinge, von denen alle Betroffen sind.

https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2011/august/das-recht-auf-die-stadt

Sind Städte nachhaltig planbar?

Ist eine komplexe Gesellschaft überschaubar? Kann man die Zukunft vorraussehen? Ist Planung nicht immer ein Machtbeweis der Herrschenden? Oder wie sieht gerechte Planung aus?

Städte sollten nachhaltiger werden. Planen wurde zum ‚miteinander planen‘. Die neuen Leitbilder der ‚nachhaltigen Stadt‘ mit einer funktionierenden, urbanen Ökologie und das Leitbild der ‚kompakten Stadt‘ mit Innenentwicklung und Funktionsmischung sollen dieser Entwicklung Rechnung tragen. Planung versteht sich heute als eine Koproduktion von Gesellschaft, Politik, Planung und Wirtschaft.
Doch Stadtentwicklung wird im Zuge des erneuten Wachsens der städtischen Bevölkerung und einer Verknappung von verfügbaren Flächen zunehmend vom Immobilienmarkt geprägt. Verwaltungen können nur begrenzt zum Beispiel die Mischung von unterschiedlich teurem Wohnraum oder das Freihalten von ökologisch wichtigen Flächen mit den Investoren aushandeln.
Nicht zuletzt sind die Menschen in der Stadt gefragt, ihre Mitspracherechte wahrzunehmen und zu zeigen, wie sie in Zukunft leben wollen. Mit dem eigenen Eintreten für das ‚Recht auf Stadt‘ kann eine kreativere, demokratischere und nachhaltigere Stadt geschaffen werden. Stadtentwicklung ist durch Pläne allein nicht umsetzbar, aber ganz ohne Pläne wird Stadtentwicklung planlos.

https://www.salzgitter-zeitung.de/salzgitter/article216470511/Sind-Staedte-planbar.html

Und hier setzt die MINA an, wir gehen auf die Straße, kommen ins Gespräch und mischen uns ein.